Allgemeines

Im Rahmen des Projekts „StilBruch – asiatisch aber nicht still“

  • 502 Personen mit einem asiatischen Migrationshintergrund wurden zur Diskriminierungserfahrung bundesweit befragt (Umfrage A)
  • Dazu wurde eine weitere Umfrage bei 83 „nicht asiatisch aussehenden Personen“ zum Vergleich in der Wahrnehmung der Diskriminierungserfahrung durchgeführt (Umfrage B)

Die Umfrage A fand im Zeitraum von 13.11.2019 bis 13.12.2019 online statt. Bei der Umfrage B handelte es sich um eine 1-zu-1-Befragung, die jeweils am Pragerplatz am 14.09.19 und auf der Thai-Wiese im Preußenpark in Berlin am 12.10.2019 durchgeführt wurden. 

Umfrage A (Bundesweit)

  • Alle Befragten stammen aus einem asiatischen Land wie Taiwan (30%), Korea (27%), Thailand (14%), China (13%), Vietnam (8%), Japan (5%), Malaysia (1%) etc.
  • 75% der Befragten sind Frauen
  • 91% sind im Erwachsenenalter nach Deutschland gekommen
  • Durchschnittsalter der Befragten ist 32,6 Jahre alt
  • 41% der Befragten sind Studenten, 27% Angestellte und 15% Selbstständige

Umfrage B

  • 50% der Befragten sind Frauen, 48% Männer und 2% divers
  • 84% waren ohne Migrationshintergrund, 16% hatten einen „nicht-asiatischen“ Migrationshintergrund
  • Das durchschnittliche Alter der Befragten ist 47,7 Jahre alt.

 

Im Folgenden werden ausgewählte Ergebnisse vorgestellt.

Diskriminierungserfahrung von Menschen mit asiatischem Migrationshintergrund (Umfrage A)

Diskriminierungserfahrung

80% der Befragten haben persönlich die Erfahrung gemacht, hier in Deutschland diskriminiert bzw. benachteiligt worden zu sein.


Grund für die Diskriminierung

Von 393 Befragten, die in Deutschland schon mal Diskriminierung erlebt haben, waren 344 Personen der Meinung, dass sie wegen ihrer Herkunft bzw. ihres Aussehens diskriminiert wurden. Danach folgt als Grund „Mangelnde Sprachfähigkeit“.


Bereiche

Laut der Umfrage ist festzustellen, dass die meisten Befragten Diskriminierung in einer Alltagssituation wie beim Einkaufen, in der U-Bahn oder auf der Straße etc. erlebt haben (363). Gefolgt von 174 Personen, die Diskriminierungserfahrung beim Kontakt zu Ämtern oder Behörden gemacht zu haben.


Folgen

Die Befragten haben angekreuzt, was sie nach der Diskriminierungserfahrung erlebt haben.


„Ching Chang Chong“

Es wurde danach gefragt, ob sie die Erfahrung gemacht haben, dass jemand zu ihnen „Ching Chang Chong“ oder „andere asiatisch klingende Laute“ gesagt hat. Dazu geben 89% an, diese Erfahrung gemacht zu haben.   

Von den Befragten, die diese Erfahrung gemacht haben, sind 80% der Meinung, dass dies diskriminierend und rassistisch ist.

Im Vergleich dazu vertreten 20% die Ansicht, dass dies in Ordnung sei, nämlich aus folgenden Gründen:

  • People don’t really know what they were referring to, they’re simply ignorant”
  • “it is racist but that guy is homeless.”
  • “Some are harmless jokes. Not at all innocent, but it’s not like Asians are the only ones who are being made fun of. In my work environment even Germans would be made fun of in such way. Of course the difference then when it has to come down to a comparison, the Asian identity is definitely in a disadvantaged position than German native.”
  • „Man dadurch sein Interesse zeigt. Ist nicht böse gemeint.“
  • „ich finde es nicht in Ordnung. Aber ich mache mir nichts draus, denn es gibt überall Idiot/innen. PS: die hier zur Wahl stehenden beiden Optionen sind irreleitend und voreingenommen.“
  • „Menschen sind oberflächlich und sie zeigen ihre Oberflächlichkeit … sie machen sich selber dumm“
    […]


Diskriminierungserfahrungen

und Vorurteile –

Vergleich der Umfragen A und B

Sowohl die asiatischen Befragten in der Umfrage A als auch die nicht-asiatischen Befragten in der Umfrage B haben dieselben fünf Aussagen bekommen, die sich auf die Vorurteile gegenüber Asiat*innen und die Diskriminierungserfahrung von Asiat*innen in Deutschland beziehen. Die Aussagen konnten sie mit den Möglichkeiten von „stimmt voll zu“ bis „stimmt gar nicht zu“ beantworten. Die Aussagen sind:

 

1.       Asiat*innen machen Diskriminierungserfahrungen in Deutschland

2.       Asiat*innen werden rassistisch beleidigt

3.       Asiat*innen sind in der Gesellschaft gut integriert

4.       Asiat*innen erfahren weniger Diskriminierung als andere Migrantengruppen

5.       Asiat*innen sind fleißiger als andere Migrantengruppen

 

Wie die Ergebnisse unten zeigen, gibt es einen großen Unterschied bei der Beantwortung der Fragen zwischen asiatischen und nicht-asiatischen Personen, was darauf hinweist, dass einerseits Vorurteile gegenüber Asiat*innen in Deutschland verbreitet sind und andererseits die Diskriminierungserfahrungen von Asiat*innen nicht wahrgenommen werden.

 

Im Folgenden werden die Antworten der asiatischen und nicht-asiatischen Befragten nach der Aussage vergleichend vorgestellt: 

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