"Das ist kein harmloser Witz – Antiasiatischer Rassismus
in Kinderliedern & Spielen"
– Workshop für Akteur*innen im Bildungs-, Kinder- und Jugendbereich und nicht betroffene Eltern
📅 Wann: Samstag, den 26. September 2025 von 10:00
bis 17:30 Uhr
📍 Wo: GePGeMi e.V., Schivelbeinerstraße 6, 10439 Berlin
Im Rahmen des Projekts Vielfalt im Dialog – mit EBAV fand am 26. September unser Tagesworkshop “Das ist kein harmloser Witz – Antiasiatischer Rassismus in Kinderliedern & Spielen”
statt. Eingeladen waren Akteur*innen aus dem Bildungs- sowie Kinder- und Jugendbereich sowie Eltern. Der Workshop bot einen intensiven Reflexions- und Austauschraum zum Thema antiasiatischer
Rassismus und Diskriminierung im Alltag von Kindern sowie deren Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.
Gemeinsam mit der Referentin Sun Hee Martischius wurde ein brave space geschaffen, der es den Teilnehmenden ermöglichte, sich offen und ehrlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ein zentrales Thema waren Kinderlieder und Spiele, die stereotype und rassistische Bilder transportieren. Anhand des bekannten Liedes „Drei Ch****** mit dem Kontrabass“ wurde
verdeutlicht, wie problematische Inhalte nicht nur über Generationen weitergegeben, sondern teilweise noch heute als Sprachförderung der Kinder empfohlen werden. Die Teilnehmenden untersuchten
gemeinsam, welche rassistischen und diskriminierenden Bilder besonders den Kindern durch solche Inhalte vermittelt werden.
Ein weiteres Thema war der alltägliche Sprachgebrauch unter Kindern. Herabwürdigende und beleidigende Aussagen wie „CCC“, die häufig in Schulen und Kitas reproduziert
werden, wirken sich massiv auf das Selbstbild und die psychische Entwicklung betroffener Kinder aus. Ebenso wurden westliche Schönheitsideale und der
Mangel an Repräsentation als zusätzliche Einflüsse identifiziert, die betroffenen Kindern den Weg zur Selbstliebe erschweren.
Auch die Rolle von Eltern wurde intensiv beleuchtet, insbesondere von jenen, die selbst von antiasiatischem Rassismus betroffen sind und/oder Migrant*innen der ersten Genration
sind. Der Workshop thematisierte, wie diese Eltern stärker in den Kita- und Schulalltag eingebunden werden können und welche Auswirkungen ihr Ausschluss auf das Wohl der Kinder hat.
In praxisorientierten Übungen erarbeiteten die Teilnehmenden gemeinsam Strategien für diskriminierende Situationen im pädagogischen Alltag. Anhand von Fallbeispielen wurde geübt,
wie sie sich als Allies positionieren, betroffene Kinder stärken und solidarisch mit Eltern handeln können.
Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse, sich auch über den Workshop hinaus mit antiasiatischem Rassismus zu befassen und ihre Einrichtungen diskriminierungssensibler zu gestalten. Der
Workshop hat gezeigt, wie wichtig bewusste Reflexion, solidarisches Handeln und Empowerment in der frühkindlichen Erziehung und Bildung sind – sowohl für Kinder, die von Rassismus betroffen sind,
als auch für eine diskriminierungskritische Gesellschaft.
Das Projekt "Vielfalt im Dialog mit EBAV" wird als Innovationsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Zudem wird es von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen von „Demokratie. Vielfalt. Respekt.“, dem Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, kofinanziert.
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