Gemeinsam gegen Vorurteile und Diskriminierung im Leben mit Beruf oder Studium im Migrationskontext

am 02.-03. März in Berlin

Am 04. und 18. November 2023 fand das Empowerment-Workshop "Gesundheit und Rassismus" statt. Dieser Workshop bot eine Gelegenheit für Menschen verschiedener asiatischer Herkünfte, sich nicht nur gegenseitig zu unterstützen, sondern auch wichtige Erkenntnisse und Strategien im Umgang mit Rassismus im Gesundheitsbereich zu gewinnen.

Die Veranstaltung, die vor allem von Frauen mit asiatischer Einwanderungsgeschichte besucht wurde, bot einen Raum für wertvollen Austausch und Auseinandersetzung nicht nur mit dem Thema Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitsbereich, sondern auch physische, mentale Gesundheit und die Wichtigkeit des Self-Care im Migrationskontext.

Hier sind einige der Schlüsselfragen, die im Workshop erörtert wurden:


1. Wie sind rassistische Handlungen im Gesundheitsbereich widergespiegelt?
Obwohl es bisher nur wenige Studien zum Thema "Rassismus im Gesundheitswesen" gibt, sind Rassismus und Diskriminierung in diesem Bereich kein Randphänomen. Betroffene berichten von zahlreichen Vorfällen, sowohl von Seiten der Patient*innen als auch von Seiten der Fachkräfte. Dass ein Mensch mit Migrationsgeschichte beim Arztbesuch oder Therapie anders behandelt wird, wurde bisher zum großenteils auf sprachliche Barriere als Gründe verlegt. Allerdings stecken dahinter vielmehr strukturellen und institutionellen Problemen, die in das Gesundheitssystemen Deutschlands verwurzelt haben, was aber bisher nicht in der Gesellschaft sichtlich gemacht wurde. Als Beispiel wurde im Workshop vorgestellt, wie der BMI-Index damals nur anhand gesammelter Daten von weißen Männern kalkuliert wurde, oder wie interkulturelle Wahrnehmung von Schmerz und Erkrankungsbeschwerde zum Missverständnis und Interessenkonflikt zwischen Arzt*innen und Patient*innen führen können. Ganz besonders interessant war die Vorstellung von die neuen Studienergebnissen des DeZIM-Instituts als Teil des 2023 Berichts des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors zum Thema Gesundheit. Dabei wurde vor allem klargemacht: „Rassistisch markierte Personen erhalten zum Beispiel schlechter Termine und finden weniger Gehör mit ihren Leiden.“

 


2. Was für Wirkungen haben Erfahrungen mit Diskriminierung auf unsere mentale Gesundheit?
Ob bewusst oder unbewusst, die Diskriminierungserfahrungen können Schaden verursachen, nicht nur im Bereich der Gesundheitsversorgung, sondern auch für die mentale Gesundheit der Betroffenen im Alltag. Die Erfahrungen, die unsere Teilnehmer*innen im Workshop erteilt haben, stimmt überall mit der Aussage von der obengenannten Studie („Rassismus und seine Symptome“, 2023):

„Häufige Diskriminierungserfahrungen hängen mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Angststörungen oder depressive Symptome zusammen. Zugleich haben diese Menschen einen erschwerten Zugang zur Gesundheitsversorgung und sind damit unmittelbar von Einschränkungen und Defiziten betroffen, die auf Diskriminierung und Rassismus zurückzuführen sind.“

 


3. Welche mögliche Handlungsstrategien haben wir gegen Rassismus und Diskriminierung, vor allem in Bezug auf Gesundheitsschutz?
Um auf solche großen Fragen zu antworten, hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich an ihre eigene Erfahrung und Strategien zurückzublicken und zu reflektieren. Außerdem war es entscheidend, die Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft zu verstehen, um rassistische Diskriminierung auch in Gesundheitsbereich zu begreifen und für sich selbst passenden Lösungen zu finden.

Weitere wichtige Themen, die im Workshop behandelt wurden, umfassten den Weg zur Heilung mit unserem Innerselbst, Reflexion über Vorsorge-Gewohnheiten, und den Umgang mit Stress und Burn-Out-Symptome, die u.a. durch Trauma von rassistischen Vorfällen oder Angst vor soziale Ausgrenzung verursacht werden können. Besonders zu betonen ist die Bedeutung häufigerer persönlichen Reflexion und wie dies zu einer positiven Veränderung beitragen kann.

Der zweitätige Workshop sorgte für einen geschützten Raum zum Austausch und Diskussionen, die zweifellos dazu beitragen werden, Teilnehmer*innen auf dem Weg zu Reflexion und Verstärkung zu begleiten, in ihrem Streben nach einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft.



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