Sommerfest 2025 

Ein Fest der Begegnung und des Austausches

📅 Wann: Samstag, den 12. Juli 2025 | von 14:00 bis 19:30 Uhr
 📍Wo: Adalbertstraße 23A, 10997 Berlin (AWO Begegnungszentrum Kreuzberg)

Am 12. Juli haben wir das erste Sommerfest im Rahmen des Projekts „Vielfalt im Dialog mit EBAV!“ veranstaltet. Ein großes Fest, bei dem verschiedene Menschengruppen zusammenkamen, um sich zu begegnen und sich auszutauschen.   

Im Zeichen der Begegnung, des Austausches und der Vielfalt 

Das Jahr 2025 ist für GePGeMi ein ganz besonderes: Wir feiern unser 10-jähriges Bestehen! Anlässlich dieses Jubiläums wurde unser Sommerfest zu einem lebendigen Ort der Begegnung und des Austauschs. Gemeinsam mit unseren Gästen blickten wir mit einem interaktiven Quiz auf ein Jahrzehnt voller Engagement, Vielfalt und Empowerment zurück. 

Spielerisch unsere Ambiguitätstoleranz stärken 

Beim Sommerfest kamen Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichen Lebensrealitäten zusammen, um gemeinsam zu feiern: Menschen mit asiatischer Migrationsgeschichte, Menschen mit anderer oder ohne Migrationsgeschichte, langjährige Wegbegleiter*innen von GePGeMi sowie ihre Freund*innen und Familien. Eine perfekte Gelegenheit, im Rahmen des Projekts „Vielfalt im Dialog – mit EBAV!“ unser Spiel Mehrdeutige Post zu spielen. 

In dem Spiel wurden drei Gruppen mit jeweils 7–10 Personen gebildet. Eine Person aus jeder Gruppe erhielt einen kreativen, oft fantastischen Satz, der nicht unbedingt Sinn ergeben muss. Diese Person stellte den Satz zeichnerisch dar und reichte die Zeichnung an die nächste Person weiter. Diese wiederum beschrieb das Bild in einem Satz, den die dritte Person dann erneut zeichnerisch umsetzte. So ging es abwechselnd weiter.  

Das Ergebnis: Verwirrung, Gelächter, große Fragezeichen und bei jeder Spieler*in der Versuch, zu verstehen, was die vorherige Person wohl gemeint haben könnte. Spannend blieb es bis zum Schluss. Erst bei der gemeinsamen Präsentation der Sätze und Zeichnungen wurde sichtbar, wie sich der ursprüngliche Satz im Laufe des Spiels immer wieder mit überraschenden, witzigen und manchmal verblüffend logischen Ergebnissen verändert hatte. 

Wenn Mehrdeutigkeit zu Kreativität führt 

Im anschließenden Austausch wurde deutlich: Jede*r hatte eine eigene Strategie, um mit der Mehrdeutigkeit und den Unsicherheiten umzugehen. Dabei waren sie stark von der eigenen Perspektive und dem persönlichen (Logik-)Verständnis geprägt. Unterschiedliche Lebensrealitäten führten dazu, dass andere Aspekte wahrgenommen oder übersehen wurden. 

Was alle jedoch einte, war der Wunsch, den eigenen Beitrag so verständlich wie möglich zu gestalten: sei es zeichnerisch oder sprachlich. Viele versuchten, das Gesehene zu vereinfachen und das Offensichtliche hervorzuheben – in der Hoffnung, dass die nächste Person es „richtig“ versteht. 

Das Spiel Mehrdeutige Post führt ganz spielerisch in Situationen, in denen Mehrdeutigkeit, Unklarheit und Unsicherheit von selbst entstehen. Die Spieler*innen lernen, dass es keine „richtige“ Interpretation gibt und dass es spannend sein kann, zu sehen, wie unterschiedlich andere den gleichen Impuls verstehen. 

Der Austausch im Anschluss fördert nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch die Wertschätzung unterschiedlicher Sichtweisen. Auch wenn sich der Ursprungssatz stark verändert, bleibt oft ein erkennbarer Kern erhalten. 

Ambiguitätstoleranz in einer vielfältigen Migrationsgesellschaft 

Mehrdeutige und unklare Situationen erleben wir nicht nur im Spiel, sondern täglich in einer vielfältigen Migrationsgesellschaft. Dafür brauchen wir Ambiguitätstoleranz: Die Fähigkeit, Mehrdeutigkeit und Unsicherheit auszuhalten, ohne vorschnell nach klaren Antworten zu greifen. 

Ein Teilnehmer bemerkte treffend, dass es uns Erwachsenen oft schwerfällt, mit Unklarheiten umzugehen. Einfache Antworten geben Sicherheit. Doch gerade die Vielfalt von Perspektiven ist ein zentraler Bestandteil eines demokratischen Miteinanders. 

Eine Teilnehmerin ergänzte: „Kinder können damit viel besser umgehen als Erwachsene.“ Ein schöner Impuls, sich mit mehr Offenheit, Neugier und Leichtigkeit auf das Ungewisse einzulassen. 

Vielfalt an Menschen und Talenten 

Diese Haltung wurde auch in vielen Momenten unseres Sommerfests spürbar. 
Gemeinsam mit Senior*innen, engagierten Ehrenamtlichen, aktiven Asiat*innen und herzlichen Wegbegleiter*innen haben wir erlebt, was GePGeMi im Kern ausmacht: Menschen, die mit Überzeugung zuhören, mitgestalten, Verständnis füreinander zeigen und Brücken zwischen Perspektiven und Lebensrealitäten bauen. Beim feierlichen Anschneiden unserer Torte stand nicht das Jubiläum im Mittelpunkt, sondern vor allem das Zusammenkommen von Menschen. 

Ein besonders bewegender Moment waren die liebevollen Wünsche und persönlichen Erinnerungen, die unsere Gäste aufgeschrieben und an unserem Wunschbaum hinterlassen haben. Sie machten deutlich, welche Rolle Miteinander, Offenheit und gegenseitige Unterstützung im Alltag unserer vielfältigen Migrationsgesellschaft spielen. 

Der krönende Abschluss war unsere offene Bühne: Mit einem mitreißenden Pansori-Auftritt (koreanische Volksmusik), gefühlvollem Klavierspiel, einer beeindruckenden Beatbox-Performance und Karaoke-Einlagen zeigten unsere Gäste nicht nur vielfältige Talente. Sie brachten uns auch musikalisch näher zusammen. 

Wir möchten uns von Herzen bei allen bedanken, die diesen Tag zu etwas ganz Besonderem gemacht haben. Ein besonderer Dank gilt dem AWO Begegnungszentrum Kreuzberg, das uns mit seinen Räumlichkeiten einen Ort der Begegnung ermöglich hat. Vielen Dank für die gute Kooperation! 

Fotografie von Jung Yun Jang

 

In Kooperation mit



Das Projekt "Vielfalt im Dialog mit EBAV" wird als  Innovationsprojekt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Zudem wird es von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung im Rahmen von „Demokratie. Vielfalt. Respekt.“, dem Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, kofinanziert.

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